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Mario´s Weg     

In der ehemaligen DDR geboren, wuchs ich auf mit einer Ideologie, die Einheit, Gleichheit und Gemeinschaft versprach. Auch wenn die Ideologie sich in einem so großen Maßstab nicht durchsetzen konnte und nicht real lebbar war, schaffte sie doch Umstände, die die Menschen dazu brachte, füreinander da zu sein und nicht in Konkurrenz miteinander zu sein.

Diese grundsätzlichen Energien sind in und mit mir gewachsen und so blieb immer ein grundlegendes Gefühl von Gemeinschaft und Einheit erhalten. Dieses grundlegende Gefühl manifestierte sich immer wieder in unterschiedlichen Formen. Ob es der Wunsch nach einer Klostergemeinschaft war oder das Bedürfnis, etwas Eigenes zu erschaffen, um für andere Gleichgesinnte einen Rückzugsort zur Verfügung zu stellen. Das Bedürfnis nach Gemeinschaft wechselte sich mit dem Bedürfnis nach Individualität und Alleinsein ab. Beide Bedürfnisse wollten in Harmonie gebracht werden, das eine durfte nicht vernachlässigt werden, um das andere zu leben. Aber eins nach dem anderen.

Anfang der 90iger Jahre, ich war gerade 22, ging ich auf eine lange Reise. Eine Reise, die so nie geplant war und eher eine Suche war. Auf dieser Reise, die über 12 Jahre andauerte, stieß ich auf unterschiedlichste Gemeinschaften. Eine große Gemeinschaft, wie der Moschaw in Israel, spirituelle Zentren, die hunderte von Menschen täglich empfangen und Klostergemeinschaften, aber auch kleine Gemeinschaften wie Familien, Glaubensgemeinschaften, Reisegruppen und Freundschaften. Ich fand aber auch Gemeinschaft mit mir selbst in den abgelegensten Winkeln der Erde, am Nordpolarmeer, am Yukon und in der Südsee. Und ich fand Gemeinschaft mit Gott, der Seele, dem Allganzen. Überall wo ich war oder ich noch nicht bin, außerhalb von mir und in mir drin.

Mit dieser Erkenntnis entwickelten sich so nach und nach auch mein Traum und eine Philosophie. Es begann, sich die Harmonie zu formen, nach der ich suchte. Ein Weg, wie ich die vermeintlichen Gegensätze von Gemeinschaft und Alleinsein bedingungslos vereinen konnte. Viele Erfahrungen folgten, doch der rote Faden blieb und wurde immer stärker.

Meine Reise begann mit einem Intensivsprachkurs in Kalifornien. 10 Wochen 6 Stunden am Tag. Dort formte sich die erste Manifestation dessen, wohin mich mein Leben führen sollte. Ich lernte eine Frau kennen. Es dauerte nicht lange und aus Gründen, die ich heute nicht mehr nachvollziehen kann, begannen wir, über Ökotourismus und ein Retreatzentrum zu sprechen. Ganz schnell entstanden konkrete Pläne, als wäre alles schon vorgegeben. Das Land der Wahl: Honduras. Warum? Weil in Honduras gerade der Bürgerkrieg zu Ende gegangen war und die honduranische Regierung massive Förderungen und Unterstützungen anbot, um ausländische Investoren ins Land zu holen, um die Wirtschaft wieder anzukurbeln. So gab es für die Tourismusbranche die Möglichkeit, Land zu sehr günstigen Konditionen zu erwerben. Wir planten, Land zu kaufen, am Meer mit Strand. Darauf sollten ein größeres Gemeinschaftshaus und mehrere kleine individuelle Hütten gebaut werden, ein kleines Öko-Hotel. Kaum war die Idee geboren und ausgesprochen, fand sich ein Koch, der ebenfalls einsteigen wollte, um für die Gäste zu kochen. Kurze Zeit später fand sich ein Pilot ein, der mit einem kleinen Flugzeug Rundflüge anbieten wollte. Auf dem Plan entstanden Wasserhütten mit Steg, Bootsausflüge und vieles mehr.

Mit meinen 22 Jahren war ich aber noch sehr unerfahren und naiv. Ich hatte mich gerade der Welt geöffnet und wollte sie wie ein kleines Kind noch bestaunen und erkunden. In anderen Worten, ich war noch nicht bereit für die Manifestation meiner inneren Prägung. So ging es weiter auf meinem Erfahrungsweg, doch der rote Faden blieb.

12 Jahre später, wieder in Deutschland, suchte ich Gemeinschaften (Zegg bei Berlin) auf, um konkret das Leben in Gemeinschaft kennenzulernen. Wichtige Erfahrung, denn dort durfte ich lernen, was ich nicht möchte. So formte sich der Traum weiter.

Auf dem Weg der Individualität ließ ich mich zum Reinkarnationstherapeuten ausbilden, eröffnete später meine eigene Praxis in Berlin. Während der Ausbildung lernte ich meine jetzige Frau Susanne kennen. Schon bei den ersten Treffen mit Susanne und ihrem damaligen Mann Gernot kam das Thema Gemeinschaft auf den Tisch. Susanne und Gernot hatten ein Mehrfamilienhaus erworben, auch im Sinne einer zukünftigen Gemeinschaft. Ein paar Jahre später gab ich dann meine Praxis auf und wurde das erste Mitglied dieser möglichen zukünftigen Gemeinschaft. Von da an begann sich der rote Faden in ein dickes rotes Seil zu wandeln, vor mir ausgelegt und sogar im Dunkeln leuchtend. Aus der Gemeinschaft über Privatbesitz von den 2 Gründern wurde vorübergehend eine Partnergemeinschaft, immer mit dem Fokus auf etwas Größerem – ein Retreat- und Seminarzentrum. Mit einer Freundin von Susanne wurde dieser Traum einige Jahre später dann zum ersten Mal Wirklichkeit und gleichzeitig wurde damit auch der letzte nötige Erfahrungsstein in meinem Fundament gelegt. Diese 6 Jahre am Klosterberg beendeten eine 50-jährige Reise. Jetzt liegen die Philosophie und der Traum klar vor mir und warten darauf, manifestiert zu werden.

 

 

 

 

 

Susanne´s Weg

Ich kam in den 60er Jahren als Frühchen per Kaiserschnitt zur Welt.  

Nachgeburtliche Umstände führten dann dazu, dass ich erst mit 4 Wochen den ersten Kontakt mit meiner Mutter hatte. Der Grundstock für mein weiteres Leben war gelegt.

Als ich 5 Jahre alt war, wiederholte sich die Situation. Ein 4-wöchiger Krankenhausaufenthalt und ein den Eltern auferlegtes Besuchsverbot, weckte körperliche unbewusste Erinnerungen. Danach war meine Kindheit von häufigen Umzügen, Schulwechseln und weiteren Krankenhausaufenthalten geprägt, was kaum zu einer Stabilisierung meiner Psyche beitrug. Aber ich kämpfte mich durch, machte meine Erfahrungen, lernte zu überleben.

Meine erste Ehe war dann auch eher ein Versuch, Stabilität zu finden. Ein charismatischer Mann, allerdings mit psychopathischen Zügen, ließen mich nun körperliche und emotionale Gewalt auf einem neuen Level erleben. Irgendwann nahm ich meinen ganzen Mut zusammen und löste mich mit meinen beiden kleinen Töchtern aus dieser Beziehung. Rache war seine Antwort. Es war ihm möglich, mir die Kinder zu entziehen. 6 Jahre versuchte ich mit aller Kraft, meine Töchter zu mir zurückzuholen. Doch Macht, Einfluss und illegale Machenschaften erschwerten es mir bis fast zur völligen Verzweiflung.

In dieser Zeit lernte ich meinen zweiten Mann kennen und es begann ein langer Weg der Heilung und der Stabilität. Ich gewann an Selbstvertrauen, Stärke und Zuversicht. Meine zwei Töchter kamen auf ihren Wunsch zurück und wir vergrößerten unsere Familie um eine weitere Tochter und einen Sohn. So heilsam wie diese zweite Ehe für mich war, war sie aber doch auch nicht ohne Sorgen und Nöte, die auch auf das Familienleben einwirkten. In dieser Zeit kam es zum Unfalltod meiner Mutter und einige Jahre später zu einer einjährigen Trennung. Doch die Beziehung war stabil genug und von Liebe getragen, dass wir unsere Kinder bis in ihr Erwachsenwerden liebevoll und fürsorglich begleiten konnten. Als die Kinder dann auf eigenen Füssen zu stehen begannen, war auch für uns die Zeit, eigene Wege zu gehen. Wir trennten uns in Liebe und Einvernehmlichkeit und ich begann kraftvoll, stabil und geheilt nun meine eigenen Schritte zu gehen.

Ich lernte schnell, gesund für mich selbst zu sorgen, mich aus Abhängigkeiten zu lösen und kraftvoll meinen eigenen Weg zu beschreiten.

In dieser Zeit trat Mario als Partner in mein Leben. Er konfrontierte mich mit einer, mir bis dato unbekannten Lebensphilosophie. Einer Philosophie der Eigenständigkeit und Freiheit. Mich diesem neuen Leben hingeben zu können, zeigte mir, dass mein Heilungsprozess abgeschlossen war. Jetzt begann die Zeit des Wachstums. Dieses Wachstum fand am Klosterberg seinen Höhe- und auch seinen Wendepunkt. Fast geblendet vom Rausch des Erfolges begann ich, mich selbst wieder aus den Augen zu verlieren. Das durch äußere Umstände hervorgerufene Ende war wie ein Weckruf für mich, ein schriller, lauter Wecker am Morgen. Doch absolut notwendig, denn nur so konnte ich meine Augen öffnen. Jetzt bin ich sehend angekommen. Ich sehe was, wer und wo ich bin. Und ich sehe mit Freuden, was vor mir liegt und mit Dankbarkeit, was hinter mir liegt.